CSD Rostock e.V.

CSD in Rostock 20.07.2024

Motto & Forderungen

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„Vielfalt tut gut.“ – das Motto der diesjährigen HanseQueer-Kulturwochen und des CSD Rostock 2024!

Detailierte Forderungen

Jede Person kann dazu beitragen, Diskriminierung und Feindlichkeiten abzubauen. Dies fängt zuallererst mit Selbstinformation (Was weiß ich eigentlich über ein Thema?) und Selbstreflektion (Wie ist meine eigene Haltung zu einem Thema) an. Wer merkt, dass hierbei Unsicherheiten auftreten, kann in Kontakt zu Beratungsstellen und Initiativen treten sowie thematische Veranstaltungen besuchen. Das trägt zu einem bewussten Umgang (Awareness) bei.

Zivilcourage bedeutet, sich für humane und demokratische Werte einzusetzen. Dazu zählt auch der Schutz von und das Eintreten für Minderheiten, zu denen auch queere Menschen zählen. Am Ende bedeutet dies konkret, sich mutig und entschlossen Ressentiments oder gar Feindlichkeiten entgegenzustellen.

Eine sichere Gesellschaft muss durch staatliches Handeln unterstützt sowie gefördert werden. Dazu zählt die finanzielle sowie personelle Ausstattung von Projekten und Initiativen, die sich für demokratische Werte und Menschenrechte einsetzen. In Mecklenburg-Vorpommern geht diese Forderung vor allem an die Landesregierung, welche sich immer noch eher zögerlich in diesem Bereich verhält. So gibt es zwar einen Landesaktionsplan zur Gleichstellung und Akzeptanz (LAP 2015), dieser ist jedoch wenig konkret, finanziell nicht unterfüttert und kaum evaluierbar. Hier muss dringend nachgebessert werden. Zudem sollten sich alle staatlichen Institutionen (im Besonderen die Polizei und Justiz als ausführende Organe des Gewaltmonopols des Staates) mit queeren Themen und Problemstellungen auseinandersetzen und für diese sensibilisieren. Auch hier sehen wir wachsenden Handlungsbedarf.

Wir setzten uns dafür ein, dass der Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal der sexuellen Orientierung ergänzt wird. Durch die Änderung soll der Schutz von nicht-heterosexuellen Menschen zur verfassungsrechtlichen Aufgabe werden und erhält damit einen wesentlich höheren Stellenwert. Aktuell lautet der Artikel wie folgt: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

In Rostock gibt es zwei Beratungsstellen für queere Menschen – eine für queere Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren sowie eine Ü27-Beratung, die größtenteils von dem städtischen Projekt „Querfeldein“ getragen werden. Wir fordern ein flächendeckendes Beratungsangebot, das queeren Menschen landesweit zur Verfügung steht. Gleichzeitig ist uns neben dem Ausbau von Beratungsstellen in ganz Mecklenburg-Vorpommern auch die finanzielle Stabilisierung und Sicherstellung bereits bestehender Beratungsstellen ein wichtiges Anliegen – gerade in Zeiten, in denen konservative und rechte bzw. rechtsextreme Kräfte mehr politische Mitbestimmung gewinnen.

Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft nimmt seit einigen Jahren bedrohlich zu. Queere Menschen erleben in ihrem Alltag Diskriminierung und fühlen sich zunehmend unsicher im öffentlichen Raum. Dies geht auch einher mit den stärker werdenden rechten Kräften, die sich sichtbar im Stadtbild breit machen. Dieses Problem muss erkannt und ernst genommen werden – sowohl in der Politik als auch in der Zivilgesellschaft.

Das Bundesinnenministerium gibt für das Jahr 2023 zusammengerechnet rund 2.400 Straftaten in den Bereichen „sexueller Orientierung“ und „geschlechtsbezogener Diversität“ bekannt. Expert*innen gehen davon aus, dass die Dunkelziffer queerfeindlicher Straftaten bei rund 90 Prozent liegt. Die Hürde, mit queerfeindlichen Straftaten zur Polizei zu gehen, ist für die Betroffenen oft hoch. Queere Menschen machen mit der Polizei häufig die Erfahrung, dass sie nicht ernst genommen werden. Außerdem wissen viele der Betroffenen nicht, was eigentlich alles strafbar ist oder trauen sich nicht, eine Anzeige zu stellen. Queerfeindlichkeit ist ein strukturelles Problem und es braucht Aufklärung über die Handlungsoptionen für die Betroffenen. Wir haben dabei vor allem die Polizeibehörden kritisch im Blick, die für den bewussten Umgang mit Queerfeindlichkeit sensibilisiert werden müssen, um die Anzeigebereitschaft der Betroffenen zu erhöhen. 

Queerfeindlichkeit wird als strafrechtliches Problem erst dann sichtbar, wenn es angezeigt wird. Aber dafür braucht es niedrigschwellige, geschulte und vertrauenswürdige Zugänge, die den Betroffenen entgegenkommen und sie ernst nehmen. Dafür fordern wir in ganz MV Ansprechpartner*innen für queere Menschen bei der Landespolizei und Polizeibeamt*innen, die für die Gewalt gegen marginalisierte Gruppen sensibilisiert sind. Hier in Rostock stehen wir mit der Polizei in intensivem Austausch dazu und freuen uns über das konstruktive Miteinander. Sowohl für den CSD als auch darüber hinaus wird das Thema Sicherheit für queere Menschen immer wichtiger. Polizeiarbeit ist in der queeren Community umstritten – und das nicht zuletzt auch aufgrund der Geschichte des CSDs selbst. Trotzdem sind wir davon überzeugt, dass wir erstens: die Sensibilität für Queerfeindlichkeit bei der Polizei erhöhen, zweitens: Licht in die Dunkelziffer bringen und drittens: die institutionelle Sicherheit für queere Menschen in Rostock verbessern können. Doch das geht nur, wenn wir gemeinsam die Türen für Veränderungen öffnen.

Die in großen Teilen rechtsextreme AfD wird bei den Europawahlen 2024 vor allem in den ostdeutschen Bundesländern stärkste Kraft und erhält auch in der neu gewählten Rostocker Bürgerschaft die meisten Stimmen. Auch hier in Rostock wurde unmittelbar nach den Wahlen deutlich, dass sich rechte Kräfte breit machen wollen: An zahlreichen Orten in der Stadt wurden die Reichsfarben und Hakenkreuze sichtbar. Es scheint, als würde Rechtsextremismus mit mehr Selbstbewusstsein nach außen getragen werden. Queere Menschen gelten als vulnerable Gruppe, die vor jeder Form von rechter Gewalt zu schützen sind.

In den letzten zwanzig Jahren hat sich auch queerpolitisch einiges getan. Die jeweiligen Themen spiegeln sich auch in den Mottos und damit verbundenen Forderungen des CSD Rostock wider.

2002: L(i)ebt wie ihr euch fühlt

2003: Anders ist anders als du denkst

2004: Akzeptanz an allen Ufern

2005: Leben ist mehr!

2006: Homosexuell und akzeptiert

2007: Wir machen Familie bunter

2008: Ungeoutet ist wie nicht gelebt

2009: Eure Freiheit muss auch unsere sein

2010: Kopf frei für Artikel 3

2011: Gleiche Liebe – Gleiche Rechte!?

2012: Wo kein Wissen ist, wachsen Vorurteile! Homophobie, nein danke.

2013: – Familie ist Vielfalt – Denn auch WIR sind GUTE ELTERN

2014: – Russia come out! Lass Liebe leben – посволъ любви жить

2015: Um Gottes willen. Wo Glaube ein Anker ist, darf Religion keine Fessel sein!

2016: Echte Liebe – Echte Vielfalt – Echte Akzeptanz – Echt für Alle

2017: DEMONSTRIERE LAUT! – WÄHLE KLUG! – Deine Stimme für Akzeptanz und Menschlichkeit

2018: Akzeptanz beginnt im Kopf. Kein Schritt zurück!

2019: Remember Stonewall – Stolz trotzt Vorurteil

2020: Support Your Queer Friends Around Europe

2021: Meine Stimme ist queer! Unsere Wahl gegen Diskriminierung! Komm an Bord!

2022: 20 Jahre CSD in Rostock – mehr als bunt, laut und schrill

2023: Rostock – kein Ort für Queerfeindlichkeit

2024: CSD Rostock 2024: Vielfalt tut gut.

Kurzer Überblick

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