1) Gibt es eine Ansprechperson für queere Themen in Ihrer Fraktion? Wenn ja, welche und wie ist sie zu erreichen?
Unsere Fraktion hat zwei Ansprechpartner für die Umsetzung queerer Themen, da diese eine Querschnittsaufgabe für uns darstellen. Frank-E. Naß als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration sowie im Jugendhilfeausschuss. Gleichzeitig ist er Sprecher der Grünen M-V Landesarbeitsgruppe Queer. Und Andreas Tesche, als Mitglied der Fraktion im Bereich Schule, Hochschule und Sport sowie im Personalausschuss integriert er für uns die queeren Themen. Gleichzeitig ist er erster stellvertretender Bürgerschaftspräsident. Beide erreichen Sie über unsere Fraktion oder Sie sind eventuell schon mit Ihnen verbunden.
2) Welche queerpolitischen Themen sind Ihnen als Fraktion wichtig? Welche Positionen beziehen Sie dazu?
Unsere Fraktion setzt sich hauptsächlich für den Erhalt und die finanzielle Absicherung der vorhandenen Projekte in Rostock ein. So haben wir initiiert, dass eine neue Stelle beim rat+tat e.V. für erwachsene queere Menschen eingerichtet und finanziell wird. Auch die finanzielle Absicherung des CSDs ist uns ein wichtiges Anliegen. In den Bereichen Migration und Sport müssen wir aus noch besser werden. Insbesondere in der Unterbringung queerer Geflüchteter hat die Stadt noch Nachholbedarf. Grundsätzlich ist unsere Haltung, queere Menschen sind ein genauso wichtiger Teil unserer Gesellschaft wie alle anderen Personengruppen und setzen uns lautstark dafür ein, dass alle Zugang zu ihren Rechten haben und einen Schutz dieser erfahren.
3) Welche Probleme sehen Sie als Fraktion für queere Menschen in Rostock?
Wir erleben immer wieder, dass queere Menschen als „Sonderfall“ behandelt werden, weil Akzeptanz in vielen Bereichen noch nicht gegeben ist. Besonders fällt die nicht vorhandene Sensibilität in der Pflege von älteren Menschen, in der Unterbringung von Geflüchteten und anderen vulnerablen Gruppen auf. Wir schauen daher ganz genau hin, wie z. B. die Pflegeversorgungsplanung in Rostock und die Verteilung von Schutzsuchenden vollzogen wird und steuern deutliche Verbesserungen an.
4) Welche queerpolitischen Ziele haben Sie als Fraktion? Welche Probleme wollen Sie zuerst angehen?
Unser Bundesparteitag hat für uns Bündnisgrüne ein Vielfaltsstatut beschlossen, das in unserer Fraktionsarbeit auch für Rostock umgesetzt wird. Dazu zählen unter anderem, die Rechte von queeren Familien zu stärken und eine volle Selbstbestimmtheit zu unterstützen. Sollten es die Mehrheitsverhältnisse zulassen, würden wir gerne die Landesregierung davon überzeugen, dass die Fachberatungsstelle für Trans*- und Intermenschen nach Rostock kommt.
5) Wie steht Ihre Fraktion zu der Forderung nach einem/einer Queerbeauftragten in der Stadtverwaltung?
Wir wissen um die Forderung nach einer/einem Queerbeauftragten für die Stadtverwaltung schon seit Längerem. Grundsätzlich stehen wir dieser Beauftragung sehr positiv gegenüber. Wir würden diese Beauftragung allerdings in den Bereich Gleichstellung einfließen lassen. Daraus ergäben sich Synergien, die unsere Stadt voranbringen.